Infobox Hauptbahnhof
Informationszentrum Neubau Hauptbahnhof Wien | 095-08
Rahm Architekten ZT KEG
Ausloberinnen: ÖBB Infrastruktur Bau AG, Stadt Wien MA 19 Architektur und Stadtgestaltung
Leistungsbeschreibung: Wettbewerbsvorbereitung, Verfahrensorganisation, Vorprüfung, Ausstellung
Leistungszeitraum: 2007/2008
Wettbewerb: Geladener, einstufiger Realisierungswettbewerb im Unterschwellenbereich
Wettbewerbsumfang: 13 Beiträge
TeilnehmerInnen: Arch. Mag. art. Michael Wallraff, gerner°gerner plus, Treusch architecture ZT GmbH, Mag. Arch. Florian Haydn / Mirko Pogoreutz, Caramel architekten ZT GesmbH / architekten katherl.haller.aspetsberger, AllesWirdGut Architektur ZT GmbH, feld 72 Architekten ZT GmbH, Rahm Architekten ZT KEG, arquitectos ZT KEG / Arch. DI Heidi Pretterhofer / Arch. DI Dieter Spath, ppag architects ztgmbh, Arch. Klaus Stattmann, Harry & Sally / Wolfmayr Saller GnBR, gaupenraub +/-
Jurierung: März 2008
Juryvorsitz: Arch. Rüdiger Lainer
Sieger: Rahm Architekten ZT KEG (Nachrücker gaupenraub +/-)
Der Bau des neuen Hauptbahnhofs ist eines der größten und wichtigsten Projekte Wiens. Die Faszination Baustelle sollte für die Wienerinnen und Wiener anschaulich gemacht werden. Aus diesem Grund wurde beschlossen, ein temporäres Informationszentrum zu errichten. Gefordert war ein Gebäude mit Ausstellungsräumlichkeiten und einer Aussichtsterrasse in der Bauklasse V (maximale Bauhöhe 26 Meter). Für die Dauer von fünf Jahren sollte sich das Publikum auf diese Weise ein inhaltliches und optisches Bild über den Baufortschritt machen können. 2008 wurde der Wettbewerb ausgeschrieben. Unter den insgesamt 13 Teilnehmern ging das Wiener Büro Rahm Architekten als Sieger hervor.
Die Architekten hinterfragten die Ausschreibung, verlagerten den Bauplatz ans prominente Ende der Favoritenstraße und schlugen statt der erlaubten 26 Meter Bauhöhe einen 90 Meter hohen Turm mit Panoramaaufzug, Infobox und Café vor. Im Laufe der Zeit schrumpfte der einst mächtige Aussichtsturm auf immer noch beachtliche 63 Meter. Dem spektakulären Ausblick von der Panoramaterrasse in 45 Meter Höhe tut dies keinen Abbruch.
Ungewöhnlich ist das Material: Die Grundkonstruktion besteht aus Holzleimbindern. 160 Kubikmeter Fichtenbrettschichtholz wurden insgesamt verbaut. Nicht von ungefähr erinnert die Bauweise an einen Baukran. Damit ist das so genannte „Bahnorama“ der höchste begehbare Holzturm Europas. Ergänzt wird das Bauwerk zu seinen Füßen von einer kleinen Ausstellungshalle und einem Bahnorama-Café mit Schanigarten. „Die funktionale Trennung in Ausstellungsgebäude und Aussichtsturm ist überzeugend“, war sich die Jury einig. „Die Anforderung, ein temporäres Zeichen im Stadtbild zu setzen, ist effizient und gelungen umgesetzt.“