text STEFAN GMÜNDNER foto PETER TRUSCHNER
Artikel aus "Der Standard", Album vom 20.04.2013, Seite 1.
STÄNDIGE MOBILMACHUNG DES EGO
Peter Truschner hat einen Roman über einen Mittdreißiger geschrieben. Stefan Gmünder sprach mit dem Autor über Druck, Selbstoptimierung, das Geschlechterverhältnis und Schreibprozesse.
Das Problem sei, so der Erzähler in Peter Truschners neuem Roman Das
fünfunddreißigste Jahr (Zsolnay-Verlag, € 19,50), „dass man ab einem bestimmten
Punkt das Gefühl hat, dass nichts Großartiges mehr nachkommt“. Dass man zudem
fürchtet, seine Chance nicht genutzt zu haben, sich - weiters - „am Anfang jeder
Beziehung fragt, wie lange sie dauern wird“, und einen zudem das Gefühl
beschleicht, dass der Job einen zwar ernähren, aber nicht erfüllen wird. Ein
grauer Schleier legt sich somit über das Leben, „der schlimmer ist, als es die
Entdeckung der ersten grauen Haare sein könnte“.