reportage: Marietta ADENBERGER
Das Sonnwendviertel wird gern damit beworben, dass es viele innovative Gemeinschaftseinrichtungen gibt. Fünf Jahre nach dem Einzug der ersten Bewohner zeigt sich: Manches funktioniert schon recht gut.
Rasant kreuzende Rollkoffer, gut besuchte Geschäfte - an einem Freitagnachmittag scheint der Hauptbahnhof zu brodeln. Kaum zu glauben, dass wenige hundert Meter weiter überraschende Stille herrscht, und das in einem von Wiens größten Neubauvierteln. Besucher und Bewohner des Sonnwendviertels tauchen in eine andere Welt ein, wenn sie die neu gebauten Hotels und die Hektik der Reisenden hinter sich gelassen.
Bei genauerem Hinsehen ist es aber gar nicht so ruhig. Auf dem Weg ins Viertel gibt es eine Abkürzung, die unter einem geförderten Wohnbau durchführt. Dort in der Passage hat sich Lisa Zentner mit ihrem Architekturbüro Studio 101 niedergelassen - gleich gegenüber einer Praxis eines Neurologen und neben einem italienischen Lokal. "Ich mag es, dass die Leute auf dem Weg zu den öffentlichen Verkehrsmitteln bei mir vorbei kommen und ich das Leben hier vom Büro aus mitbekomme." Durch die Glaswände ist umgekehrt auch die Architektin bei der Arbeit gut zu sehen. Sie bereut es nicht, ihr Büro hierher verlegt zu haben. Vor der Tür stehen ein Tisch, Sessel und bepflanzte Blumenkisten, die verraten, dass sie gerne draußen sitzt.
Die Passage ist ein gutes Beispiel für eine belebte Erdgeschoßzone, die für solche neuen Stadtquartiere wichtig ist. Dennoch ist es für Einzugswillige nicht einfach: "Es scheitert oft an Kleinigkeiten wie etwa fehlender Beschattung, die man aber auch nicht installieren darf", weiß Zentner aus eigener Erfahrung.
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