BG/BRG Wiener Neustadt
Erweiterung des Bundesgymnasiums (BG) und Bundesrealgymnasiums (BRG) | 118-10
Gabu Heindl Architektur
Ausloberin: BIG Bundesimmobiliengesellschaft m. b. h.
Leistungsbeschreibung: Wettbewerbsorganisation
Leistungszeitraum: Oktober 2009 bis Juni 2010
Wettbewerb: Geladener einstufiger Realisierungswettbewerb mit anschließendem Verhandlungsverfahren für die Vergabe von Architektenleistungen zur Erlangung von baukünstlerischen Vorentwurfskonzepten
Wettbewerbsumfang: 9 geladene Teilnehmer (atelier 4 architects, n-o-m-a-d, Leeb Condak Grundmann, Regina Freimüller-Söllinger, Gabu Heindl, Runser Prantl, Heinrich Strixner, Georg Schwalm-Theiss, Michael Wallraff)
Jurierung: Mai 2010
Juryvorsitz: Arch. August Sarnitz
Sieger: Gabu Heindl Architektur, Wien
Schon seit einigen Jahren platzte das Gymnasium in der Zehnergasse 15 aus allen Nähten. Die Raumnot war so groß, dass der Schulbetrieb auf acht Container-Klassen ausgeweitet werden musste. Um diesen provisorischen Umständen ein Ende zu bereiten, wurde 2010 ein Wettbewerb zur Erweiterung des Schulgebäudes ausgeschrieben.
Die Schule sollte mit Fokus auf Zweckmäßigkeit und energetische Effizienz ausgebaut werden. Außerdem sollte eine Normturnhalle mit allen dazugehörigen Nebenflächen errichtet werden. Eine wichtige Vorgabe des Wettbewerbs war außerdem der respektvolle Umgang mit dem Bestandsgebäude, das in den Jahren 1962 bis 1964 von Theiss & Jaksch errichtet und 2002 unter Einbeziehung des Bundesdenkmalamts schon einmal saniert wurde.
Der erste Preis ging an die Wiener Architektin Gabu Heindl. Sie beschloss, den offenen Kreuzgrundrisse der Schule fortzusetzen und so das ursprüngliche Konzept von Theiss & Jaksch zeitgemäß weiterzudenken. Der zweigeschoßige Zubau besteht aus jeweils vier Stammklassen pro Stockwerk, die rund um einen zentralen Aufenthaltsraum angeordnet sind und auf diese Weise einen Cluster mit Pausen- und Rückzugsnischen bilden. Neuen pädagogischen Konzepten sollen damit Tür, Tor und Raum geöffnet werden.
Ein besonderer Fokus gilt den Freiräumen: Durch den Zubau entstand ein zusätzlicher Schulhof, der aufgrund seiner Nähe zur geplanten Bibliothek nun als ruhiger Lesehof genutzt wird. An der Südfassade wurden Balkone und überdachte Terrassenbereiche ausgebildet, die den Schülerinnen und Schülern in den kurzen Pausen als Miniaturfreiraum zur Verfügung stehen. Und sogar die begehbare Dachterrasse wurde ausgebaut. In diesem so genannten „Freiluftraum“ findet bei schönem Wetter Unterricht unter freiem Himmel statt.