Text LISA BREIT
Forschung
Teams, die nur online kommunizieren, zeigen schlechtere Leistung.
Kollegen, die sich nur online austauschen können, schneiden nachweislich schlechter ab.
Managementprofessor Thomas Schneidhofer hat untersucht, warum.
Läuft der Kontakt ausschließlich online, sind Teams nachweislich weniger erfolgreich.
Längst arbeiten Teams nicht mehr notwendigerweise an einem Ort zusammen, sondern sind auf mehrere Städte, Länder oder gar Kontinente verteilt. Führungskräfte stellt das naturgemäß vor Herausforderungen. Dass virtuelle Team schlechter performen als solche, die persönlichen Kontakt haben, konnte Thomas Schneidhofer nachweisen. Der Professor für Personalmanagement & Organisation an der Privatuniversität Schloss Seeburg versuchte herauszufinden, woran genau es hakt.
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Der Grund ist laut Schneidhofer die sogenannte psychologische Sicherheitsüberzeugung: "Jeder und jede in der Gruppe hat das Gefühl, seine Meinung frei äußern zu können, ohne die Befürchtung, zurechtgestutzt zu werden." Dieses Gefühl könne in Teams, die face-to-face miteinander arbeiten, leichter vermittelt werden, etwa durch Körpersprache "oder durch verbale Nuancen".
Bei virtuellen Teams funktionieren sie naturgemäß weniger gut. Die Folge: Die psychologische Sicherheitsüberzeugung sinkt – und dadurch die Leistung der Gruppe, denn: "Man traut sich nicht zu sagen, wenn etwas nicht stimmt." Auch interessant: Je mehr Kommunikationskanäle genutzt wurden, desto schlechter schnitten die Gruppen ab. "Meine Vermutung ist, dass es viele unrund macht, dass Kollegen hinter ihrem Rücken miteinander reden könnten", sagt Schneidhofer.
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