text András SZIGETVARI
Wien/Brüssel – Die Ideen sprudeln nur so aus Emmanuel Macron heraus. Der frischgewählte französische Staatspräsident will die Eurozone kräftig umbauen. Er möchte einen Eurofinanzminister installieren und ein gemeinsames Budget aufstellen, das sich aus Steuereinnahmen aller 19 Euroländer speist. Zudem soll die wirtschaftliche Koordination verstärkt werden. Macron will auch in Berlin für mehr Investitionen zugunsten Europas werben.
Das Kernziel des Franzosen ist es, das Wachstum anzufachen und damit die Ungleichgewichte in Europa abzubauen. Um die Schieflage zu erkennen, reicht ein Blick auf die Arbeitslosenstatistik.
Die Arbeitslosenquote ist in Deutschland, den Niederlanden und Österreich im Vergleich niedrig. Zugleich sind die Quoten in Europa nirgends so hoch wie im Süden, in Italien, Spanien, Griechenland und in Frankreich. Die wirtschaftliche Erholung hat überall eingesetzt. Aber in weiten Teilen Südeuropas und in Frankreich verläuft der Aufschwung so schleppend, dass sich an der sozialen Misere kaum etwas ändert.
Aber können die Reformideen Macrons die Probleme lösen? Der STANDARD hat eine Reihe von Ökonomen befragt. Einen Konsens gibt es nicht, aber ein Hindernis sehen fast alle: Deutschland.
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